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erschienen im Havanna-Lounge Club Magazin im Frühjahr 2022
"Von Havanna nach London" Galerie 64 Bremen 16.02.2018
Was bedeutet Papucho?
-- Papucho ist mein Spitzname.
Meine Oma hat mich als Kind so genannt und seitdem auch meine ganze Familie, meine Freunde und Bekannten. Papucho bedeutet so viel wie: "kleiner Vater".
Wie bist Du zur Kunst gekommen?
-- Malen war immer meine Leidenschaft. Schon als Kind habe ich gerne gemalt. Andere Kinder haben Comics und Mangas gesammelt. Mangas sind japanische Comics und Zeichentrickfilme. Wir Kinder waren verrückt danach. Ich hatte diese Dinge nicht. Deshalb habe ich anfangs einzelne Zeichnungen kopiert. Später habe ich meine eigenen Comics gemacht.
Was möchtest Du mit deinen Bildern ausdrücken?
-- Ein Bild ist wie ein Fenster zu einer anderen Dimension. Die sich bewegenden Fassaden, die kräftigen Farben und die Perspektive drücken aus, dass jeder Ort oder jede Sache sein eigenes Leben hat. Ich möchte mit meinen Bildern Harmonie und Lebendigkeit sowie ein positives Gefühl einer Welt ohne Grenzen ausdrücken. Ich möchte Freude bringen.
Welche Art von Bilder machst Du (Stilrichtung)?
-- Ich habe keine Ahnung. Ich bin kein Fachakademiker. Ich male und damit bin ich glücklich.
Wie kannst Du hier im Norden Deutschlands mit deiner Heimat verbunden bleiben?
-- In Gedanken bin ich oft in Kuba. Dort lebt der größte Teil meiner Familie und gute Freunde. Mit denen bin ich im Kontakt. Ich vermisse meine Leute und das Meer. Ich bin ein Kind des Meeres und fliege nach Kuba, wann immer es möglich ist.
Wie hat sich Deine Kunst entwickelt?
-- Anfangs habe ich fast jeden Stil kopiert und Plagiate angefertigt. So habe ich in Kuba meinen Lebensunterhalt verdient. Auf den Kunstmärkten in Havanna durfte ich meine Bilder nicht mit meinem Namen signieren. Dafür hatte ich keine Erlaubnis. Viele meiner Bilder aus dieser Zeit tragen die Signatur eines Menschen mit einer entsprechenden „Verkaufslizenz“.
Nachdem ich mit „Joel Ferrer“ zusammen gearbeitet hatte, habe ich verschiedene Dinge ausprobiert und meinen eigenen Stil entwickelt. Das war kurz bevor ich nach Deutschland gekommen bin. Neben meinen Bildern in „Bewegung“ male ich übrigens auch gerne surreale in sich verschlungene Körper.
Warum bietest du auch Reproduktionen an und warum sind diese nicht limitiert?
-- Wer meine Kunst mag, soll des Geldes wegen nicht darauf verzichten müssen. Jeder soll die Möglichkeit haben, Kunst zu genießen, wenn es ihn glücklich macht. Ich möchte meine Werke auch Kunstliebhabern anbieten, die sich kein Original kaufen wollen oder können. Auf Wunsch signiere ich meine Reproduktionen.
Außerdem je mehr Reproduktionen von einem Bild verkauft werden, desto bekannter und wertvoller wird das Original.
Kann man den Unterschied zwischen einem Original und einer Reproduktion erkennen?
-- Auch wenn eine Reproduktion eine sehr gute Qualität hat, kann sie niemals neben dem Original genau so aussehen. Ein Original hat die Aura und die Energie des Künstlers. Es hat eine größere Ausstrahlungskraft.
Wie ist Dein Lebensmotto?
Wanderer, es gibt keinen Weg. Der Weg entsteht durch Gehen...